Eigentlich wollte ich an diesem verregneten Dienstagmorgen nur schnell frische Croissants holen. Stattdessen stand ich plötzlich im Schaufenster eines Secondhand-Ladens und starrte auf eine taubenblaue Lederjacke mit breiten Schultern, die mich direkt in die 80er zurückbeamen wollte. Ich zögerte keine Sekunde. Zack – gekauft. Und während ich später mit dampfendem Kaffee in meiner Küche saß, dachte ich: Ja, der Herbst ist da. Und mit ihm kommen wieder diese kleinen, feinen Trends, die alles verändern können. Nicht laut, nicht plakativ – sondern smart. Mikro-Trends eben. Und hier sind meine 25 Entdeckungen, die du nicht übersehen solltest.
1. Brauntöne in Schichten
Ich habe früher Braun gemieden – zu sehr 2004, zu sehr Oma-Garderobe. Aber diesmal ist alles anders. Ich trage jetzt Nougat auf Camel auf Haselnuss, manchmal mit einem Hauch Cognac. Besonders gut funktioniert das mit dem Kaschmirpullover von Arket (179 €, über arket.com) und der fließenden Hose von Closed (219 €, bei closed.com). Es wirkt ruhig, tief und irgendwie unglaublich erwachsen. Und ehrlich: Nichts fühlt sich herbstlicher an, als in weichen Brauntönen durch nasses Laub zu laufen.
2. Schräge Knöpfe
Ich hab’s das erste Mal bei einem Kleid von Stine Goya gesehen und war sofort fasziniert. Die Knopfleiste zieht sich schräg über den Oberkörper – völlig unlogisch, aber genau deshalb so genial. Mein aktueller Favorit: Ein asymmetrisches Wickelkleid von COS (99 €, über cosstores.com). Ich trage es gern mit kniehohen Stiefeln und spüre jedes Mal diesen kleinen Twist, den der Schnitt bringt.
3. XL-Schals (wirklich XL!)
Es ist wie eine Umarmung zum Mitnehmen. Ich habe mir einen übergroßen Schal von Acne Studios gegönnt (240 €, über mytheresa.com) – himmelgrau mit Fransen. Ich wickele ihn zweimal um den Hals, ziehe ihn mir über die Ohren oder lege ihn wie eine Decke über die Schultern, wenn ich draußen sitze. Funktion trifft Stil. Und Wärme.

4. Micro-Fransen an Röcken
Ich habe mir kürzlich einen olivgrünen Midirock mit feinen Lederfransen an der Seite bestellt – von Nanushka, via Breuninger (ca. 450 €). Wenn ich gehe, bewegen sie sich fast unmerklich. Subtil sexy. Und sie machen selbst einen einfachen Rollkragenpulli aufregend. Das war übrigens mein Trick für ein Date letzte Woche – hat funktioniert.
5. Beerentöne statt Rot
Ich mochte Bordeaux nie – zu schwer, zu „Weinabend bei Schwiegereltern“. Aber die neuen Beerentöne sind saftiger, heller, fast ein bisschen keck. Ich trage aktuell einen cropped Pullover in Brombeere von Edited (59,90 €, bei AboutYou.de) zu meiner Lieblingsjeans. Und jedes Mal, wenn ich ihn trage, fragt mich jemand, woher ich ihn habe.
6. Zerstörte Strickware
Ich war nie der Grunge-Typ. Aber als ich bei \&Other Stories einen Strickpullover mit absichtlich gezogenen Maschen sah, hat’s mich doch erwischt. Ich kombiniere ihn mit Seidenröcken, damit der Kontrast stimmt – weich gegen ruppig. Gesehen für 89 €.
7. Bedruckte Strumpfhosen
Klingt wild? Ist es auch. Ich habe mir eine Tupfenstrumpfhose von Calzedonia (14,95 €) geholt und sie unter einem schlichten Wollkleid getragen. Sofortiger Effekt: aufregend, verspielt, aber nicht verkleidet. Die beste Reaktion kam übrigens von meiner Nachbarin Mitte 60 – sie wollte dieselbe.
8. Strukturierte Taschen in Mini-Form
Große Bags nerven mich im Herbst. Ich will meine Hände frei haben – für Kastanien, für Coffee-to-go, für spontane Marktbesuche. Mini-Bags mit Prägung sind ideal. Die von Aeyde (189 €) hat genau die richtige Größe für Lippenstift, Schlüssel, Handy – und sieht edel aus, ohne dass ich sie ständig festhalten muss.
9. Silber statt Gold
Ich bin umgestiegen – von Gold zu Silber. Gerade zu gedeckten Herbsttönen wirkt es moderner, kühler, irgendwie skandinavischer. Mein momentanes Lieblingsstück: eine breite, fast architektonische Armspange von Saskia Diez (ab 130 €, über saskiadiez.com).
10. Layering mit Westen
Ich hab’s probiert: Hemd, Weste, Mantel. Funktioniert. Ich hab eine gesteppte Variante von Uniqlo (49,90 €) in der Herrenabteilung entdeckt und einfach geschnappt. Sie macht jedes Outfit ein bisschen interessanter – vor allem, wenn man sie über einem Kleid trägt.
11. Rote Schuhe zu gedeckten Outfits
Ich dachte erst, das sei zu laut. Aber ein Paar knallrote Mary Janes von Vagabond (ca. 120 €) peppt mein graues Alltagsoutfit mehr auf als jeder Lippenstift. Ich habe sogar mal komplett in Grau, von Kopf bis Fuß, dazu rote Schuhe getragen. Die Blicke? Großartig.
12. Denim mit gewellten Säumen
Ich trage Jeans fast täglich – aber diese mit gewelltem Saum von \&Other Stories (89 €) war ein echter Fund. Besonders mit weißen Sneakern wirkt das verspielt, aber nicht übertrieben. Und ich werde immer wieder darauf angesprochen.
13. Transparente Lagen
Ich war skeptisch. Aber ein transparenter Tüllrolli unter einem Pullunder? Genial. Ich habe einen bei H\&M Trend entdeckt (29,99 €), in Rauchgrau. Die Silhouette bleibt klar, aber der Look bekommt Tiefe. Und ein bisschen Drama.
14. Karomuster mit Punk-Attitüde
Vergiss das brave Schulmädchen-Karo. Ich habe mir einen knielangen Karorock in dunklem Grün-Schwarz bestellt – mit Reißverschlüssen und Schnallen. Von Ganni (ca. 210 €, über Zalando). Ich trage dazu klobige Boots – und fühle mich ein bisschen wie meine 17-jährige Rebellinnen-Version.
15. Fingerlose Handschuhe
Ich dachte immer, das sei was für Musiker oder Fahrradkuriere. Aber dann kam ein Paar aus Kaschmir von COS (69 €) in mein Leben – hellgrau, weich, stylish. Jetzt tippe ich sogar im Café draußen weiter.
16. Schmale Gürtel über Oversize
Breite Taillengürtel hatten wir – jetzt wird’s filigraner. Ich binde einen schmalen Leder-Gürtel über meinen übergroßen Trenchcoat und plötzlich ist das ganze Outfit proportioniert. Den besten hab ich bei \&Other Stories gefunden (49 €).
17. Fischgrät – neu interpretiert
Fischgrät klingt erst mal spießig. Aber der neue Oversize-Blazer von Mango (ca. 129 €) mit weichem Fischgrätmuster ist alles andere als das. Ich trage ihn über einem Hoodie – und liebe diesen Bruch.
18. Wildleder in hellem Sand
Ich dachte immer, Wildleder sei dunkelbraun. Falsch gedacht. Eine sandfarbene Jacke von Sezane (ca. 350 €) hat mich komplett umgestimmt. Sie funktioniert zu Denim genauso gut wie zu Strickkleidern – und sie sieht einfach teuer aus.
19. Nadelstreifen im Alltag
Nadelstreifen wirken nicht mehr nur nach Vorstandsetage. Ich habe mir eine Hose mit weitem Bein von Arket geholt (129 €), dazu trage ich weiße Sneaker und einen Rolli. Plötzlich wirkt’s lässig. Und ich fühl mich trotzdem angezogen.
20. Samt mit Glanz
Ich hab’s nicht geglaubt, aber Samt geht auch tagsüber. Wichtig ist der Schnitt – locker, nicht zu festlich. Mein Favorit: ein smaragdgrünes Hemd von & Other Stories (79 €), das ich offen über einem T-Shirt trage.
21. Metallic-Momente im Alltag
Ein schimmernder Rock von Zara (49,95 €) – und plötzlich wird Montagabend zum kleinen Event. Ich trage dazu Grobstrick, um den Glam ein bisschen runterzubrechen. Funktioniert.

22. Kunstfell-Details an Ärmeln und Kragen
Eine Jacke mit Kunstfellkragen von Edited (ca. 150 €) war mein Einstieg. Jetzt will ich mehr. Es fühlt sich luxuriös an, ohne klobig zu sein. Und es macht aus einer simplen Jeansjacke etwas Besonderes.
23. Kombi aus Schwarz und Navy
Ich hab mich lang nicht getraut. Aber Schwarz und Navy zusammen? Ultra chic. Ein weiter Wollmantel in Nachtblau (COS, 250 €) über einem schwarzen Kaschmirkleid – funktioniert.
24. Lange Ärmel mit Daumenlöchern
Nicht neu, aber wieder da – und ich liebe es. Besonders bei meinen Yoga-Looks oder unter dem Mantel. Es gibt ein Longsleeve von Aritzia (ca. 45 €), das ich quasi nicht mehr ausziehe.
25. Cord, aber leicht
Cord ist schwer? Nicht, wenn er fein gerippt und hell gefärbt ist. Ich trage eine cremefarbene Cargohose von Uniqlo (39,90 €), die aussieht wie Cord, sich aber luftig anfühlt. Der perfekte Einstieg in kühlere Tage.
Jeder dieser Trends kam bei mir auf unterschiedliche Weise an – mal durch Zufall, mal durch Frust, mal durch Inspiration. Aber sie alle haben etwas gemeinsam: Sie bringen frischen Wind in meine Garderobe, ohne dass ich mich neu erfinden muss. Und das ist genau das, was ich im Herbst brauche – ein bisschen Bewegung, ein bisschen Spiel. Und sehr viel Gefühl in Stoff verpackt.
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